Trotz Corona: Glückliche Pferde auf dem Reiterhof in Stockheim
Auf dem Reiterhof in Stockheim im Landkreis Rhön-Grabfeld verbringen etwa zehn Reitschülerinnen momentan viel „Freizeit“. Während der Corona-Beschränkungen sind Reitstunden nicht möglich, trotzdem müssen die 30 Pferde versorgt werden.
Ein Reiterhof ist nicht zu vergleichen mit Betrieben der Gastronomie. Zusperren und warten, bis die Corona-Beschränkungen gelockert werden – das geht nicht. Die Pferde brauchen Bewegung, müssen versorgt werden. Und da helfen auf dem Reiterhof von Regina Fuchsberger in Stockheim alle zusammen. Trotz der schwierigen Bedingungen läuft es deshalb auf dem Hof richtig gut. Regina Fuchsberger ist glücklich, dass ihr die Mädchen in diesen schweren Zeiten helfen. Denn allein würde sie es nicht schaffen.
In Notzeiten rücken wir noch enger zusammen
Jetzt, während der Beschränkungen wegen Corona kann vieles auf dem Hof nicht stattfinden. Weder Reitunterricht, noch Ferien auf dem Hof darf Familie Fuchsberger momentan anbieten. So wäre sie jetzt mit ihrer Familie alleine auf dem Hof. Doch die Bereitschaft, sich in dieser schwierigen Zeit , unentgeltlich in der Freizeit um die 30 Pferde zu kümmern, war bei den Mädchen sofort da. Die große „Pferdefamilie“ wie sie Regina Fuchsberger nennt, ist in den letzten Wochen noch enger zusammengewachsen. Die Mädchen, die hier helfen, sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und fühlen sich mittlerweile mitverantwortlich, dass es den Pferden gut geht.
Versorgung von Tieren in Zeiten von Corona
„Die Versorgung, Pflege und Bewegung der Tiere muss aus Gründen des Tierwohls weiterhin gewährleistet sein und begründet daher das Verlassen der Wohnung sowohl während der Ausgangsbeschränkung als auch der nächtlichen Ausgangssperre,“ so die derzeitige Corona-Regelung, welche auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums nachzulesen ist. Trotzdem gibt es strenge Auflagen für den Reiterhof: „In der Reithalle dürfen sich maximal vier Personen aufhalten“, so Regina Fuchsberger. Damit dies eingehalten wird, gibt es einen Plan mit Zeitfenstern für die Mädchen. Auf 200 Quadratmeter darf sich nur ein Pferd mit einem Reiter bewegen, so Fuchsberger weiter. Außerdem gelten die Abstandsregeln und es gilt Maskenpflicht im Stall und wenn die Abstände nicht eingehalten werden können. Reitunterricht ist derzeit nicht erlaubt.
Es ist eine Win-Win-Situation
Die Reiterhofchefin ist froh, dass sie tatkräftige Unterstützung von den Mädchen bekommt und die jungen Damen sind glücklich, dass sie, trotz Corona, bei ihren geliebten Pferden sein dürfen. Die 18-Jährige Virginia kommt schon seit 13 Jahren auf den Reiterhof: „Es ist einfach schön, dass ich trotz der ganzen Situation immer herkommen kann. Es ist einfach ein Ausgleich zum Alltag“. Auch für die 17-Jährige Chiara ist das Engagement selbstverständlich. „Es ist ein Geben und Nehmen. Wir dürfen zu den Pferden – auch als Ausgleich zur Schule. Eine Hand wäscht die andere und jeder hilft einander.““
Das Schlimmste ist überstanden
Trotz des Verbotes von Reitunterricht und der leerstehenden Ferienwohnungen schaut Regina Fuchsberger optimistisch in die Zukunft. „Ich glaube, das Schlimmste haben wir jetzt überstanden. Ich habe ein ganz gutes Gefühl.“ Durch die Pandemie und die Auflagen, die sie erfüllen müssen, seien sie ganz gut gekommen. Besonderer Dank gilt natürlich den Mädchen, die sich hier so enorm engagieren. Regina Fuchsberger: „Ich liebe sie alle“. Die große Pferdefamilie auf dem Reiterhof in Stockheim hält auch weiterhin zusammen. So kann der Familienbetrieb optimistisch in die Zukunft blicken.
Berichterstattung durch Albrecht Rauh, Bayerischer Rundfunk, Studio Würzburg