Alte Pferde – alte Ponys – Wir leben Pferde!
„Manchmal wache ich auf. Vor Kummer. Voller Sorge. Dann wieder voller Freude und voller Stolz.“ (Regina Fuchsberger)
In unserer Herde leben zur Zeit etliche vierbeinige Rentner, bald sind es mehr als der Platz für junge Pferde und vierbeinige Arbeitnehmer es erlaubt. Glücklicherweise erfreuen sich die allermeisten von ihnen einer nahezu jugendlichen Frische. Bis auf ein paar Zipperlein mal hier mal da. Dann eilen alle rasch zur Hilfe: Physiotherapeuten, Tierärzte und nicht zuletzt, sondern allen voran: die Menschen, die hier leben und tagein und tagaus einhergehen. Große Menschen, kleine Menschen. Sie haben alle eins gemeinsam: sie lieben Pferde, und sie lernen hier sie zu leben.
Max – geboren schätzungsweise 1985 oder gar früher
Max, der „alte Haudegen“ – vor über 30 Jahren hat ihn der Senior Oskar Müller von einem Pferdemarkt vor dem Schlachter gerettet. Damals war der junge Hengst ungezähmt und wild. In den vergangenen 3 Jahrzehnten hat er sich zu einem unserer beliebtesten Kinderponys entwickelt und heute als Rentner darf er „sein Unwesen“ treiben – das heißt er treibt sich überall herum: das Recht der „Alten“ genießt er in vollen Zügen.
Fanny II – geboren am 09. April 1995
Ja, sie ist „erst“ 25 Jahre alt. Das ist in unseren Augen noch lange nicht alt. Aber Fanny hat eine Geschichte, die ich euch, liebe Leser, gerne erzählen möchte. Denn ihr seid hier auf dieser Seite, weil ihr den Gedanken „Wir leben Pferde!“ verstanden habt.
Fanny wurde an jenem Tag geboren, als unser allererstes Pony 30 Jahre alt geworden wäre. Jedoch erlag sie ihrer Altersschwäche am 09. März 1995. Die Geschichte dazu erzähle ich euch weiter unten:
Fanny I – 09. März 1965 bis 09. April 1995
Im Juli 1969 kam die junge Ponystute, ein Geschenk vom Opa, auf unseren Bauernhof. 30 Jahre hat sie uns begleitet. So lange bis wir Kinder (auf dem Bild) unseren Opa zum Ur-Opa gemacht haben. Am 09. März 1995 hat sie sich in eine Box gelegt. Sie konnte nicht mehr aufstehen. Der Tierarzt war gerufen. Er musste sie einschläfern. Er ermahnte uns: gebt ihr nichts zu fressen, dann kann sie leichter einschlafen…wir stellten zu ihrer Gesellschaft ihre beste Freundin Cilly in ihre Box…ich erzähle euch die Geschichte weiter unten:
Cilly – geb. 17.05.1969
Die allerbeste und urälteste Freundin von Fanny. Schließlich haben die beiden Damen ihr ganzes Leben bei uns verbracht! Cilly kam im Jahr 1972 zu uns in die damals noch sehr kleine Herde. 30 Jahre lang waren die beiden eng miteinander verbunden. So eng, dass Cilly etwas getan hat, was wir niemals vergessen werden. Sie stand bei ihrer Freundin Fanny, während Fanny still darnieder lag. Es war ein trauriger Tag. Ein Mädchen blickte mit Tränen in den Augen in die Box. Ich legte meinen Arm um sie und flüsterte: das Heu müssen wir wieder weg tun, Fanny soll nichts mehr essen. Da sagte das Mädchen: das war ich nicht, das Häufchen hat ihr Cilly hingeschoben…wer einmal die Liebe unter Tieren erlebt hat… Fanny schlief friedlich in meinen Armen ein. Tränen des Abschieds. Aber auch Tränen der Dankbarkeit über die Möglichkeit sein Tier in Gnaden gehen zu lassen…
Gebet eines Pferdes
Gib mir zu fressen, gib mir zu trinken – und sorg für mich und wenn des Tages Arbeit getan ist,
gib mir ein großes Obdach, ein sauberes Lager.
Lass mich nicht alleine leben, du weißt, dass ich mit meinen Freunden zusammen sein möchte.
Sprich zu mir, oft ersetzt mir deine Stimme die Zügel, sei gut zu mir und ich werde dir freudiger dienen und du wirst meine Liebe spüren.
Reiß nicht an den Zügeln, lass‘ die Peitsche, wenn es aufwärts geht,
schlage oder stoß mich nicht, wenn ich dich nicht verstehe, sondern gib mir Zeit dich zu verstehen.
Halte es nicht für ungehorsam, wenn ich deine Gebote nicht befolge. Vielleicht sind Sattelzeug und
Hufe nicht in Ordnung. Prüfe meine Zähne, wenn ich nicht fressen mag, vielleicht habe ich einen kranken Zahn. Du weißt wie das schmerzt…
….und am Ende, geliebter Herr, wenn ich dir zu nichts mehr nütze bin, lass‘ mich nicht verhungern
oder frieren und verkaufe mich nicht. Gib mich nicht einem neuen Herrn, der mich langsam zu Tode quält.
Und bereite mir einen schnellen und barmherzigen Tod, wenn die Schmerzen zu einer unendlichen Qual werden und du sie nicht mehr heilen kannst.
Amen
Dankbarkeit – 180 Paten und Patinnen
Eine Freundin hat zu mir gesagt, nachdem ich wieder einmal vor Kummer und Sorge nicht schlafen konnte: „Mach doch Patenschaften für deine Ponys und Pferde. Das ist die Idee deiner ganzheitlichen Ausbildung für Menschen, die Pferde lieben, für Menschen, die nicht nur reiten lernen wollen, sondern ihr Herz verschenken, und es damit größer machen. Gib ihnen die Möglichkeit auch noch nach ihrer Ausbildung, oder wenn sie für ihre geliebten Ponys zu groß geworden sind, ihren Lebensabend mit zu gestalten. Selbst wenn sie nach Dubai oder Australien ausgewandert sind…“
So entstand die Idee der Patenschaften. Ohne Pflichten und ohne Rechte. Einfach nur mit einem kleinen Obulus ein Zeichen zu setzen.
Dafür möchte ich heute Danke sagen. Der klitzekleine Obulus von mindestens 5 Euro im Jahr erlaubt uns den Luxus unsere geliebten alten, und hoffentlich noch lang jung gebliebenen Pferde und Ponys einen schönen Lebensabend in ihrer Herde zu ermöglichen, ohne dass die jungen, vierbeinigen Arbeitnehmer mehr leisten müssen. Was für ein schönes Gefühl.
Möchtest du Patin oder Pate werden? Das ist ganz einfach – ruft uns gerne an unter 0170 – 19 7 1968 oder schreibt uns eine email. reiterhof.am.waldrand@t-online.de
Jeder und jede, alt und jung, kann eine Pony- oder Pferdepatenschaft übernehmen – ohne Pflichten und ohne Rechte am Pferd, oder Pony. Denn die Verantwortung für das Wohl des Tieres bleibt stets in unseren Händen. Das ist auch gut so: denn wir sind immer da, während unsere vieleln Paten und Patinnen in der Schule sind, auf der Arbeit oder weit weit weg bis nach Abu Dabi, so weit sind unsere Pferdefreunde verstreut.
Und hier kannst du, können Sie in unseren Pony-Pferde-Rentenfond unterstützen:
Klick aufs Bild, hier geht’s zum Spendenkonto:
Wir haben als Spendenkonto einen „Money-Pool“ eingerichtet.
So kommt dein Geld sicher bei uns an und fließt direkt in die Spardose für
unsere treuen vierbeinigen Freunde, die wir öffnen, wenn sie alt sind und
ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können.